Meine #backtotheroots Reise nach Marokko: Fes....


Endlich habe ich wieder Zeit mich meinem Blog zu widmen und was liegt da näher als das neue Blogjahr mit einem Thema zu starten,  welches mir sehr am Herzen liegt. Ich werde euch einen weiteren Teil meiner #backtotheroots Reise nach Marokko vorstellen. Heute geht es um die älteste Königstadt Marokkos "Fes". Hier haben wir die meiste Zeit verbracht und ich habe es trotzdem nicht geschafft alles was ich sehen wollte zu sehen.

Blick über die Stadt

Blick von der Dachterasse eines Wohnhauses, Quartier Adarissa
Fes ist nicht nur die Hauptstadt einer der 12 Regionen Marokkos, sondern auch wirtschaftlich eine wichtige Stadt, gerade was das Kunsthandwerk anbetrifft. Als Weltkulturerbe steht Fes unter dem Schutz der UNESCO. Sie liegt im Landesinneren,  ca 200 km östlich von Rabat, der Hauptstadt Marokkos entfernt, welche am Atlantik liegt. Somit sind die Ausläufer des Mittleren Atlas (im Osten) und des Rifgebirges (im Nord-Osten) gar nicht so weit weg. In einer Tiefebene gelegen, die zwar fruchtbar ist und den Bauern eine reiche Ernte bringt, macht sie so manch einem Einheimischen im Sommer zu schaffen. Die Hitze staut sich wie in einem Kessel uns sorgt gerade im August für Temperaturen zwischen 35 - 40 ° Celsius.

Wenn man in Marokko auf der Suche nach gutem Kunsthandwerk ist, dann fällt immer die Stadt Fes. Egal ob traditionelle Kleidung, die reich bestickt ist, hochwertige Lederwaren, Schmuckstücke oder Dekoelemente aus Silber. Alles was typisch marokkanisches Kunsthandwerk ist, bekommt man am besten in bester Qualität in Fes. Und auch die Fassis, so werden die Menschen aus Fes genannt, sind bekannt für ihre große und angesehenen Familien, die viel Wert auf Tradition, Kultur, Höflichkeit und Bildung legen. Ohne natürlich dabei das Moderne aus den Augen zu verlieren.

Eingang zu einem alten Friedhof

Da wir uns in einem islamischen Land befinden, gehören Moscheen auch zum Leben der Menschen. Fast jedes Viertel hat eine eigene Moschee, oder zumindest ist sie meist fußläufig erreichbar. Hier ein paar bildliche Eindrücke:

Moschee Imam Malik

Moschee Imam Malik


Mausoleum Moulay Idriss II

Maousoleum Moulay Idriss II



Fes blickt auf einen langen geschichtlichen Hintergrund zurück. Gegründet im Jahre 789 von Idriss I. entwickelt sich hier recht schnell eine richtige Stadt. Ob aus Spanien verbannte andalusische Familien oder Familien aus Kairouan (Tunesien) oder verschiedene Herrschaften aus dem Lande selbst, alle hinterließen reiches Wissen, gerade im Bereich Technik, Handwerk und Religion. So entstand hier z.B. die bedeutende Universitätsmoschee Al Qarawiyn (übrigens von einer Frau gegründet) und viele weitere historische Gebäude, zu denen einige Paläste und Gartenanlagen gehörten. Die günstige Lage an wichtigen Handelswegen verhalf der Stadt schnell zum Aufschwung. Auch Juden gehörten und gehören auch heute noch zu Fes und leben schon lange nicht mehr nur im sogenannten Judenviertel Mellah, sondern sind im ganzen Stadtgebiet verteilt. Übrigens, Fes wird in 3 große Gebiete unterteilt:

  • Fes El Bali: Alt-Fes, gegründet im 9. Jahrhundert
  • Fes El Jdid: Neu-Fes: entstand im 13. Jahrhundert
  • Ville Nouvelle: vom französischen Protektorat  im 20. Jahrhundert gegründet

So viel Geschichtliches möchte ich euch gar nicht über Fes erzählen, ansonsten wird der Post hier zu lang. Ich möchte mich auf einige wenige Orte konzentrieren (zumindest versuche ich das). Ich werde ganz zum Abschluss meiner #backtotheroots Reihe eine Zusammenfassung veröffentlichen und auf einige Besonderheiten eingehen, die allgemein für Marokko gültig sind und nicht nur stadtgebunden sind.

Blick von der Straße auf den Königspalast

Königspalast mit seinen sieben vergoldeten Toren
Als Königsstadt findet man in Fes natürlich auch einen Königspalast. Entstanden ist der Palast im 13. Jahrhundert und die verschiedensten Sultane haben diverse An- und Umbauten vorgenommen, so dass diese Anlage heute ca 80 Hektar groß ist. Der Palast ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Vorplatz zum Königspalast



Eine der vielen Seiteneingänge zum Palast
Über einen großzügig angelegten Vorplatz kommt man bis zu der prunkvollen Fassade und den sieben vergoldeten Toren, die mit der Sonne um die Wette funkeln. Um den Palast herum, an den Palastmauern, sind alle paar Meter Wachposten aufgestellt, die es einem auch nicht erlauben sich dort aufzuhalten. Wenn ich ehrlich bin, wüsste ich schon gerne, wie es hier drin ausschaut.

Eintrittskarten für wenig Geld zum Museum Batha

Innenhof


Da wir uns diesen Palast nicht anschauen konnten, sind wir einfach weiter zu dem Museum "Batha". Denn bevor diese wunderschöne Anlage zum Museum wurde (1915), diente es den Gästen des Sultans Moulay Hassan I. (1874 - 1894; der Ur-Urgroßvater des heutigen Köings) als Sommerresidenz.

Schaut euch nur mal diese kleinen Kacheln an, die zu einem Kunstwerk aragniert wurden


Der arabisch-andalusische Baustil, mit vielen filigranen Ornamenten, schönen Kacheln und einer großen Gartenanlage machen aus diesem Palast einen Ort, den man gesehen haben muss.

Eingang zu den Räumen, Holztüren sind mit vielen Ornamenten verziert


Jeder Raum hat so ein Fester zum Innenhof

In den 12 Räumen werden historische Gegenstände gezeigt. Angefangen von Keramik, über Schmuck, Stoffe, Kleidungsstücke, Gegenstände des Alltags (z. B. Gartenarbeit und Küche, Schreibuntensilien) bis hin zu Hilfsmitteln aus der Wissenschaft, wie einem Kompass oder verschiedenen Zeitmessern. Leider durften diese wertvollen Schätze nicht fotografiert werden. Ich konnte nur schnell von diesem hier ein Bild machen.

Schreibuntensilien aus Kupfer







Der Garten strahlt eine fantastische Ruhe aus und man kann sich richtig vorstellen, wie wohl sich die Bewohner dieser Anlage damals gefühlt haben. Ich persönlich hätte nichts dagegen, auch hier eine gewisse Zeit zu verbringen. Natürlich als Prinzessin ;)

Die Katze scheint sich hier wohlzufühlen :)

Immer wieder sieht man in der ganzen Stadt Teile der damals wichtigen Stadtmauer, die zu den verschiedensten Epoquen die Stadt beschützen sollte (kleine Bilderflut).















Ich liebe die Altstadt - Medina - von Fes. Die Eindrücke, die man hier mitnimmt sind phänomenal:

Bab Rcif, Eingang zur Altstadt (Fes El Bali, Medina, Souk, Bazar)

  • die verschiedensten Geräusche: egal ob Ware zum Verkauf angepriesen wird, man freundlich begrüßt und eingeladen wir oder das Klopfen der Kunsthandwerker, die z. B. in Handarbeit reich verzierte Silbertabletts und -kannen anfertigen


  • die verschiedensten Geräusche: egal ob Süßwaren, Kräuter und Gewürze oder betörende Parfums
Ich liebe diese Gewürzmärkte
  • das reiche Warenangebot: egal was das Herz begehrt, hier wird man fündig. Ob Kleidungsstücke des Alltags oder reich verzierte traditionelle Gewänder, ob eine Bronzelampe mit bunten Glasstücken oder Silberkannen mit filigranen Muster, ob allerlei Gewürze /  Kräuter oder Oliven in den verschiedensten Marinaden, man verlässt den Souk auf jeden Fall nicht mit leeren Händen.
Die engen, verwinkelten Gässchen sind für Fremde ein wirklicher Irrgarten. Wenn man nicht abenteuerlustig ist, nimmt man am besten einen der zugelassenen Führer, guide genannt, zu Hilfe. Zum Glück kennt mein Mann sich hier aus, so dass dich nie die Dienste eines Fremdens in Anspruch nehmen musste.


Übrigens, die Rolle des Kunsthandwerks spiegelt sich auch in den Ampeln wieder. Oder auch im örtlichen McDonalds :)

McDonalds: reich verzierte Holzdecke, nach traditioneller Art

Auch Straßenhändler findet man immer wieder. Meisten wird hier Obst und Gemüse zum Kauf angeboten. Entweder sie haben ihre festen Standorte oder sie ziehen, gerade in kleineren Vierteln, mit ihren Karren durch die Straßen.


Fes ist eine Stadt, die sich nicht nur touristisch, kulturell oder von der Infrastruktur her sehr stark entwickelt hat und noch in der Entwicklung steckt. Auch soll die Stadt hübsch aussehen. Deshalb findet man viel Grün und fast jeder größere Kreisverkehr wurde aufgehübscht.

Boulevard Hassan II

Boulevard Hassan II



Das wäre es erst mal für heute, der Post ist auch so lang genug. Wenn ihr zu einem bestimmten Thema mehr Informationen haben möchtet, gebt mir einfach in den Kommentaren Bescheid.

Und wenn ihr wissen wollt, wie unsere Hinfahrt nach Marokko, die wir übrigens mit dem Auto zurückgelegt haben, war, schaut einfach hier vorbei. Ansonsten freue ich mich schon auf den nächsten Post, wenn es nach Rabat geht.


Kommentare

  1. Wow das sieht ja schon einladend aus und ich kann mir gerade in der Altstadt die Eindrücke und Gerüche gerade gut vorstellen. Fes an sich sagt mir jedoch gar nichts, wieder etwas gelernt.
    Liebe Grüße

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    1. Fes ist eine wundervolle Stadt, und es gibt so viel zu sehen. Es ist eine Stadt, die historisch viel zu bieten hat und demnach kann man eine ganze Menge besichtigen. Es ist die Stadt des Kunsthandwerks und der Tradition, die aber auch das Moderne zulässt. Es ist eine Stadt, in der man sich sicher und willkommen fühlen kann.

      Es freut mich, dass dir mein Bericht gefällt :)

      Liebe Grüße
      Mimi

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  2. Sieht das toll aus! Ich hoffe, dieses Jahr auch noch nach Marokko reisen zu können. :)

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  3. Das sieht wirklich toll aus. Ich liebe Reisen in VErbindung mit Kultur. Scheint als wäre dies ein perfektes Reiseziel :-)
    Ganz liebe GRüße
    Katrin von www.maxiprimus.de

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    1. Liebe Katrin,

      es ist wirklich ein fantastisches Reiseziel. Und ich sage dies nicht nur, weil Marokko meine Heimat ist, sondern weil ich einfach überzeugt bin. Eine Reise ist es auf jeden Fall wert :)

      Liebe Grüße
      Mimi

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